Freitag, 3. Juli 2020
Vesuv im Blick
28. Juni Da unser Stellplatz ja schon an den Ausläufern des Vesu's liegt, kommen wir recht schnell zur Straße, die auf den Vulkan führt. Nach vielen Schleifen erreichen wir den Eingangsbereich, von dem ein Fußweg nach ganz oben führt. Wir haben mal wieder Glück, denn obwohl schon viele Autos die Straße säumen, finden wir gleich einen freien Platz. Zum Glück kommt manchmal Pech dazu. Tickets für den Zugang zum Vulkan sind nur online buchbar und wie sollte auch es sein, dort oben gab's kein Netz und als wir nach unendlichen Versuchen beim Anbieter gelandet sind, waren für diese Tage keine Ticket's mehr zu erhalten. Sch...
Nützt ja nichts, von einem etwas tiefer gelegenen Restaurant genießen wir diese grandiose Aussicht auf die Bucht von Neapel.
Unser nächstes Ziel liegt ebenfalls an der Bucht von Neapel. Ca. 20 km vor Sorrent liegt ein kleiner netter Campingplatz in Vico Equense. Obwohl dicht am Hafen, liegt der Platz vollkommen ruhig inmitten von vielen Bäumen. Auch hier nicht viel los und kein Problem einen Platz zu bekommen. Das Betreiberpärchen ist supernett und der Besitzer spricht gut deutsch.
Das neue Sanitärgebäude ist wirklich Klasse und alles ist super sauber.
Die Küste mit tw vorgelagerten Stränden in den Buchten ist in diesem Bereich ganz interressant, denn die Ortschaften liegen oberhalb einer bestimmt 50 m hohen Steilküste an den Hängen der Berge. Auf der anderen Seite der Berge liegt die Amalfi- Küste.
Leider sind die Strände in den Händen von Restaurants oder Hotels. Der Freistrand des Ortes ist gesperrt. Manch einer steigt über das Tor zum Strand und kümmert sich nicht drum, aber die Polente schaut immer mal vorbei und ermahnt die Leute. Wir hatten Glück.
Der höher liegende Ort ist auch über eine alte, endlos lange Treppe zu erreichen und die Aussichten von dort über die Bucht von Napoli, die Küste entlang und zum Vesuv sind super schön.
Am Di., den 30 Juni, sind wir mit dem Bus vom Hafen zum oben im Ort gelegenen Bahnhof gefahren und haben von dort die Bahn nach Sorrent genommen. Dort am Bahnhof konnten wir gleich einen Bus nach Amalfi nehmen. Die Straße dorthin darf man seit ein paar Jahren nicht mehr mit Wohnmobilen befahren. Sie ist einfach zu eng und zu kurvenreich. Aber Sie zu fahren ist ein Erlebnis. Diese grandiosen Aussichten sind einmalig. Dort muss man mal gewesen sein. Vor 16 Jahren haben wir auf unserer Hochzeitsreise in der Nähe von Amalfi, hoch über dem Meer gewohnt. Ein Traum. Die Orte schmiegen sich an die Berge, sehr schön anzusehen. In den Buchten gibt es auch schöne kleine Strände und in Amalfi und Positano auch kleine Häfen mit Promenaden. Sehr nett aber natürlich auch sehr touristisch. Positano ist für uns noch ein bisschen heimeliger und schöner als Amalfi. Aber das ist Ansichtssache. Teuer ist es in beiden Orten. Da kostet eine Kugel Eis und auch ein Latte schnell mal 4 €.
Aber die Küste ist traumhaft.
Zurück in Sorrent, haben wir uns natürlich auch hier nochmal umgeschaut. Irgendwie zieht es uns immer wieder ans Wasser und das bedeutet dann auch immer ewig lange Treppen runter und irgendwann auch wieder hoch. Hat uns dort nicht so sonderlich gefallen und zurück am Platz war klar, morgen geht's weiter.
Bilder folgen.

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Dienstag, 30. Juni 2020
Neapel
26. Juni Als nächste Ziel haben wir Neapel ins Navi eingegeben. Um ein bisschen schneller ans Ziel zu kommen, fahren wir über die Bezahlautobahn und die ist dann deutlich besser in der Fahrbahnqualität. Ohne Probleme kommen wir an Rom vorbei, fahren durch eine wirklich tolle Landschaft südlich von Rom und kommen dann am frühen Nachmittag in Neapel an. Die Autobahnen kosten nur ein paar Euro und sind viel günstiger als z. B. in Spanien oder Frankreich.
Das Navi führt uns durch Neapel zwar in die Richtung des ausgewählten Stellplatzes aber die Straßen werden immer enger und kleiner und mir wurde langsam mulmig bei dem Gedanken irgendwo nicht weiter zu können. Und dann stehen wir plötzlich tatsächlich vor einer Autobahnbrücke, die nur Fahrzeuge bis 2,3 m Höhe passieren können. Toll, wir sind über 2,7 m hoch und das sollte man denn doch nicht versuchen. Zum Glück konnte man hier nach mehrmaligen Vor- und Zurücksetzen Wenden. Also umkehren und einen neuerlicher Versuch starten. Im 3. Anlauf, wir wollten nach einer voll gesperrten Straße schon aufgeben, standen wir dann doch vor einem Stahltor, neben dem ein ganz kleines Schild auf einen Campingplatz hinwies. Area Camper Estatico, Portici, von außen überhaupt nicht zu erkennen. Stellplätze waren aber zum Glück genügend frei.
Stellplätze gibt es in Napoli drei Stück. Also riesig ist das Angebot nicht und dieser ist ganz zentral und gut geschützt.
Auf dem Platz waren WoMo's von Einheimischen geparkt, auch standen ein paar Boote dort und eben zwei andere WoMo's. Der Platz war vollkommen abgeschirmt und man kam nur über ein Schiebetor mit Kamera rein oder raus. Es gab ein WC mit Dusche, Strom und ein Außenwaschbecken für den Abwasch, was will man mehr. Auto aufgestellt, Fahrräder runter und dann mal schnell Richtung Wasser düsen. Ist ja nur ein paar Kilometer weit weg. Es ging nur bergab und der Straßenbelag waren große Steinquader, die wohl noch von den Römern verlegt worden waren. Eigentlich ganz schön und auch passend zur Stadt aber durch die Zeit dermaßen uneben geworden, dass man eigentlich mit einem Mountenbike hätte fahren müssen. Aber irgendwie ging's. Wir haben sogar einen ganz kleinen Strand gefunden, der aber sowas von übervölkert war, dass uns die Lust auf ein Abendbad im Meer schnell verging. Das Wasser sah zudem auch nicht gerade einladend aus. Dort in der Nähe waren aber auch ein paar nette Kneipen, wo wir dankbar noch einen Drink nehmen konnten. Für die Rückfahrt stärken sozusagen.
Der Rückweg im engen Verkehrsgetümmel nur bergauf war dann nochmal eine besondere Prüfung.
Schweissnasch zurück am Platz war klar, die 10 km in die Altstadt fahren wir am nächsten Tag mit dem Stadtzug und nicht mit dem Fahrrad. Fahrräder sieht man in den Straßen nicht so häufig. Hat seinen Grund, wie wir gemerkt haben.
Gesagt, getan. Am So. fahren wir mit der S-Bahn, Linie 1, von Bellavista in der Innenstadt.
Dort gehen wir zielstrebig in Richtung der Spaccanapoli und lassen uns einmal quer durch die Altstadt treiben. Diese berühmte Gasse mit ihren Geschäften, Schnellimbissen, Restaurants, Boutiquen, Cafe's usw. ist total wuselig aber auch irgendwie nett und schon etwas besonderes. Hier bekommt man alles, was man sich vorstellen kann und alles ist voll von Menschen, auch die Seitengassen. Dazwischen bahnen sich Motorräder oder Motorroller ihren Weg. Vollkommen verrückt und doch irgendwie völlig normal für hier.
Zwischen den Häusern hängt die Wäsche an verziebbaren Leinensystemen oder Wäschespinnen, wie man das aus dem Fernsehen kennt. Die Fassaden, die Häuser, die Straßen, ganz viel ist oll und in einem schlechten bis superschlechten Zustand. Aber genau das, macht diese Stadt aus. Dieses morbide Flair ist so einmalig. Das haben wir so auch noch nirgends gesehen.
Es liegt verhältnismäßig viel Abfall herum und Napoli ist wahrlich keine Vorzeigestadt in Sachen Sauberkeit, aber man arrangiert sich damit und es scheint keinen, ausser ein paar norddeutschen Touristen, groß zu stören.
An dem Kloster Santa Chiara kommt man ganz automatisch vorbei. Die Aussenfassade ist eher einfach gehalten und wenn man nicht aufpasst, kann man leicht daran vorbeilaufen. Es lohnt sich aber mal reinzuschauen. Innen ist die Kirche prachtvoll ausgeschmückt und mit Glück ist auch gerade eine Messe.
Wir sind dann in Richtung Hafen eingeschlagen und standen plötzlich am Eingang der Galleria Umberto I, eine tolle Einkaufspassage im Jugendstil. Wirk von innen fast wie eine riesige Kirche, echt schön. Weiter ging's über die Piazza Plebiscito, die eingerahmt vom Archäologischen Nationalmuseum und dem Palazzo Reale.
Die Hitze hier in der Stadt ist fast unerträglich und es treibt uns weiter ans Wasser und zur Promenade, die ein bisschen mehr Abkühlung verspricht.
Dort angekommen sind wir überrascht von den vielen Menschen, die auf den Felsen der Wellenbrecher liegen, sich dort Sonnen und von dort Schwimmen gehen.
Es gibt hier weit und breit keine Strände und die Hitze treibt die Menschen quasi ins Meer, das zu dieser Zeit gut 25 ° hat.
Und dann die vielen, häufig zusammengebundenen Schaluppen, meist mit jungen Menschen darauf, die sich von Motorbooten auf's Meer ziehen lassen, um dort ausgelassen zu baden.
Andere Städte, andere Sitten.
Am Castell dell'Ovo mit dem kleinen vorgelagerten Hafen und den netten Restaurants mussten wir uns erstmal von der Enge der Stadt erholen. Auf dem Rückweg zur Bahnstation haben wir das Castell Nuovo leider geschlossen vorgefunden und sind dann unter Nutzung jedes sich bietenden Schattens ohne weitere Umwege dort hingelangt.
Zurück am Campingplatz wollten wir den Abend dann in einem zünftigen neapulitanischen Restaurant abschließen. Nach zwei geschlossenen Restaurants in der Nähe und einer hungigen und nicht mehr so ganz entspannten Sabine, haben wir mit Glück und mit Hilfe eines Neapulitaners ein ganz schickes Gartenrestaurant gefunden. War zwar alles ausgebucht aber die Italiener Essen recht spät und so konnten wir um 20.00 Uhr einen Tisch ergattern, mussten aber Versprechen, nicht länger als eine Stunde zu bleiben. Hat alles gepasst, wir hatten eh richtig Hunger.
Wir haben bei weitem nicht alles sehenswertes sehen können, aber für uns soll's reichen. Morgen noch auf den Vesuv und dann kann's weitergehen.
Bilder später.

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Montag, 29. Juni 2020
Von Piombino weiter zur Monte Agentario


24. Juni Von der Fähre kommend, fährt man an einem verlassenen Stahlwerk vorbei und sieht die ganze Hässlichkeit dieser Brache. Schon seit vielen Jahren sieht es hier so aus und niemand hat anscheinend Interesse daran etwas zu ändern, wirklich schlimm. Wir fahren weiter Richtung Süden. Unterwegs kaufen wir bei einem Liedl groß ein. Es ist schon verrückt, aber dort bekommen wir u.a. auch das beste Brot seit langem. Ein Graubrot mit Walnüssen. Sehr zu empfehlen.
Weiter geht's Richtung Monte Agentario und man muss schon sagen, dass der Zustand der italienischen Straßen unter aller Sau ist. Auch die Autobahn ab Grosseto ist nicht besser. Keine Ahnung, wie sie die Infrastruktur emals einigermaßen in den Griff bekommen wollen. Man bekommt wirklich überall das Gefühl, Italien liegt am Boden. Irgendwie lebt man hier aber damit. Auch Gebäude sind häufig in einem erbärmlichen Zustand, überall liegt Müll neben den Straßen und keinen scheint das zu stören. Und Verkehrsregeln sind grobe Hinweise an die sich kaum jemand hält. Teilweise geht es auf den Straßen sehr chaotisch zu. Im Stadtverkehr potenziert sich das noch mal, weil Tausende von Motorrad- und Rollerfahrern vollkommen losgelöst von allen Regeln durch die Gegend düsen.
Zurück zu unseren Ziel. Monte Agentario ist eine Halbinsel, die über 3 Dämme mit dem Festland verbunden ist. Nach längerem Suchen haben wir den Platz Camping Feniglia bei Port Ercole an der Bucht von Feniglia gefunden. Toller sehr feinsandiger Strand, der aber durch abgetrennte Bereiche mit Schirmen und Liegen vollgepflastert war. Egal, wir konnten schwimmen gehen und auch in einem angrenzenden freien Bereich in der Sonne liegen. Die Temperaturen gehen zielstrebig über die dreizig Grad- Marke und auch Nachts kühlt es nicht mehr unter 22° ab. Die Umrundung der Halbinsel mit dem Fahrrad haben wir dann wegen der steilen Anstiege doch etwas eingeschränkt. Erst nach Ercole und dann in die entgegengesetzte Richtung nach Porto San Stefano. Ganz netter Ort, mit kleinen Yachthäfen und mehreren kleinen Promenaden. Die Beschreibung war aber irgendwie vielversprechender und nach einem Latte sind wir wieder zurück und bei Orbetello zum Festland rüber und über den nächsten Damm zurück zum Campingplatz. An dem Übergang vom Festland zum Naturschutzgebiet auf dem südlichen Damm, liegt an einer Brücke über einen alten Kanal ein tolles Restaurant. Gut für einen letzten Boxenstop, bevor es dann weiter über den Damm zurück zum Campingplatz ging. Immerhin 47 km und ein paar ordentliche Hügeln dabei. Aber es reicht uns hier. Der Campingplatz ist doch recht voll und Mücken setzen uns hier doch arg zu.
Bilder folgen.

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