Donnerstag, 23. Juli 2020
Sizilien, über Marsala nach Erice und weiter bis Scopello
14. Juli Nach den schönen, entspannten Strandtagen wollten wir weiter Richtung Mazara del Vallo, Marsala, Trapani und Erice.
Marsala ist ja bekannt von dem gleichnamigen Likörwein. Dort angekommen sind wir natürlich gleich in eine Vinotheka gegangen und haben verschiedene Weine getestet und auch gleich mitgenommen.
In der Altstadt sehenswert sind der Dom und der Domplatz und ein paar Straßen drumherum. Für einen kurzen Zwischenstop mal ganz nett.
So gibt es auch kurz hinter Marsala ein Salinenmuseum mit einem schönen Cafe. Auch das ist für eine Pause sehr zu empfehlen.
In Trapani wollten wir nur übernachten. Es ist kein Ort, wo man unbedingt hinmuß. Auch der Stellplatz im Industriegebiet ist nicht gerade First Class, aber für eine Nacht ok. Die bieten vom Platz auch einen kostenlosen Shuttelservice nach Trapani an. Haben wir gemacht und hat auch geklappt.
Das eigentliche Ziel aber liegt oberhalb von Trapani. Es ist das kleine mittelalterliche Städtchen Erice, auf einem Berg gelegen. Dieser tolle Ort ist ein Muss auf jeder Sizilien- Rundreise.
15. Juli Am Morgen sind wir dann auch schon zeitig losgefahren. Wir wollten vermeiden, mit zu vielen Leuten zusammenzukommen und wollten auch einen vernünftigen Parkplatz bekommen. Wir wussten auch nicht was uns oben an Parkplätzen erwartet. Der Ort liegt immerhin auf 750 m Höhe und auch da muss man erst mal hochkommen. Das war aber gar kein Problem, wir waren quasi allein auf der Straße und konnten die Serpentinen in einem Zug hochschnurren. Oben waren jede Menge Parkplätze, die zogen sich die letzten mehrere hundert Meter an der Straße hoch. Kein Mensch und auch noch kein Auto in Sichtweite, also fährt man so hoch es eben geht an den Ort heran. In unserer Euphorie haben wir wohl ein kleines Schild mit einem Durchfahrtsverbot für Campingmobile übersehen. Darauf haben uns dann zwei Sanitäter hingewiesen, die an der Straße standen. Und, ist ja klar, dass wir uns in einer Einbahnstraße befanden. Also, Flucht nach vorne und der abknickenden Straße in den Ort folgen. Irgendwo wird es schon wieder raus gehen. Aber es kam wie es kommen musste. Nach weiteren 50 m war Ende Gelände, wir passten da nicht durch. Die Straße wurde so extrem eng und danach ging es gleich rechtwinklig um die Kurve. Das ging nicht, Scheibenkleister.
Also zurücksetzen und das die mehrere hundert Meter lange Straße runter. Oh ha, oh ha.
Zum Glück waren wir so früh dran, es war immer noch vor 8.00 Uhr, dass niemand außer uns hier rumkurvte. Wir mochten uns gar nicht ausmahlen, was für ein Chaos wir angerichtet hätten. Wir sind dann ganz ohne Gegenverkehr zurückgekommen und haben dann einen regelkonformen Parkplatz nehmen können.
Nach diesem frühen Schreck konnten wir unsere Besichtigungstour durch die mittelalterlichen Gassen starten.
Erice ist ein so beschaulicher Ort in so toller Lage auf dem Gipfelplateau eines Berges, dass findet man nicht so häufig. Wir haben uns einfach treiben lassen durch die engen Gassen hoch zum Normannenkastell. Und zu jeder Seite des Ortes hat man eine unglaublich schöne Weitsicht auf Trapani und das Meer und die umliegende Landschaft. In einer der Konditoreien haben wir dann zu unserem Latte von dem berühmten sizilianischen Marzipangebäck probiert. Sehr lecker fand ich, Biene war nur teilweise überzeugt. Ist natürlich nicht mit Lübecker Marzipan zu vergleichen. Hat aber auch was.
Und überhaupt, wer denn nicht mit dem Auto nach Erice hochfahren möchte, könnte von Drapani aus auch eine Seilbahn nehmen. Zur Zeit aber wegen der Pandemie gesperrt.
Das war aber auch nicht unser Ding und wir wollten eh gleich weiter Richtung San Vito lo Capo.
Nachdem wir die vielen Kehren von Erice wieder runtergezuckelt sind, ging's über die hügelige Küstenstraße nach San Vito lo Capo. Der Ort ist ein beliebter Urlaubsort der Italiener und liegt an einer tollen Bucht, mit schönem Sandstrand und türkisblauem Wasser. Bleiben wollten wir dort nicht, sondern nur mal schauen, wie es dort ist.
Nachdem wir einigermaßen fix einen Parkplatz gefunden haben und uns dem Strand näherten waren wir echt baff. Tausende von Italienern am und im Wasser und ein Sonnenschirmmeer wir in Rimini. Unglaublich voll. Zugegebenermaßen ist das eine schöne Bucht, eingerahmt von einem Bergmassiv und Hügeln, sehr reizvoll.
Aber gerade in Zeiten wie diese, war es uns hier viel zu voll und zu eng. Unser Ziel war eh der Ort Scopello mit der Hoffnung verbunden, dass es nicht so überlaufen ist. Schon die Straße von San Vito lo Capo nach Scopello war sehr reizvoll. Tolle Landschaften.
Scopello ist eine kleine Stadt und liegt so auf 150 m Höhe und der kleine alte Ortskern ist für den Durchgangsverkehr gesperrt. Es ist wirklich sehr beschaulich und gemütlich dort mit den alten Häusern, den etlichen Restaurants und Eiscafe's und den kleinen Läden.
Der Campingplatz liegt gerade mal 100 m vom Ort entfernt mit vielen Stellplätzen, von denen man weit aufs Meer und in die große Bucht des Golfo di Castellammare schauen kann. Ein traumhafter Ausblick und der Platz war nur wenig frequentiert. Genau so wollten wir es haben.
16. bis 18. Juli Zum Wasser musste man unterhalb von Scopello zu den Badebuchten runtersteigen. Zwischen Felsen und großen Steinen sind wir dann ins Wasser gegangen. Ein bisschen schwierig und aufwendig überhaupt dort hinzukommen, aber das Wasser war die Belohnung für den Aufwand. Türkisblau und supersauber und klar und das bei einer Wassertemperatur von 27 °. Und es waren nur wenige Leute dort. Supertoll.
Scopello liegt am Rande des Zingaro- Nationalparks und dort sind wir endlich mal wieder wandern gegangen. Erst hoch in die Berge und dann zu einer Grotte und verschiedenen kleinen Badebuchten. Immerhin waren wir gute 4,5 Stunden unterwegs, wobei ein kleines Bad im Meer dabei war.
Hat uns gut gefallen hier aber auch hier haben wir gemerkt, dass es immer voller wird. Die Italiener haben halt Ferienzeit und gerade im Ort und in den Restaurants zu den Essenszeiten war viel los. Auf dem Campingplatz überraschenderweise nicht, was wir natürlich als angenehm empfanden.

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Dienstag, 21. Juli 2020
Sizilien, auf in den Westen
10. Juli Wir haben mal wieder Lust auf Sandstrände und ein bisschen Strandleben und haben uns einen Campingplatz in Triscina, bei Campobello di Mazara, ausgeguckt. Unser Weg führt zurück Richtung Catania, aber dann bei Lentini geht's einmal quer durch die Insel. Über Caltagirone, Geli, Agrigent, Sciacca eben nach Triscina. Den gesamten Süden Siziliens haben wir ausgelassen. Hier gibt es mit Noto, Modica und Ragusa durchaus sehenswerte Barockstädte, aber wir wollten nicht sämtliche Städte und Bauten abklappern, um mal dagewesen zu sein.
Auf unserer Fahrt durch's Inselinnere mussten wir bei Caltagirone aufgrund einer Straßensperrung eine doch abenteuerliche Umleitung fahren. Unser Navi, dem wir hinsichtlich der Streckenführung, schon länger nicht mehr ganz vertrauen, hat uns dann auch noch auf eine recht kleine Straße geführt, die nach mehreren Kilometern auch für die Durchfahrt gesperrt war. Man konnte an der Sperre so gerade vorbeifahren und kam nach ein paar Hundert Metern dann zu einer Stelle, an der die Straße fast vollständig von einem Wasserlauf unterspült und weggeschwemt war. Was tun, Wenden ging nicht und zurück im Rückwärtsgang und dann die ganze Strecke wollten wir auch nicht. Also irgendwie versuchen, da durchzukommen. Sabine ging vor und hat mich dann sehr genau Einweisen müssen. Mit zwei Reifen auf der Reststraße, wo der Teerbelag teilweise unterhölt war und zwei Reifen am Abhang, und zwar so, dass das WoMo nicht zu sehr in Schieflage kommen durfte. Das war schon eine kitzelige Situaton, aber an den vorhandenen Reifenspuren konnte man sehen, dass wir nicht die ersten waren, die sich dort vorbeigetraut haben und irgendwie hat's hingehauen. Wir sind nach ein paar weiteren Kilometern endlich wieder auf eine vernünftige Straße gekommen. Die Gesamtstrecke betrug ca. 350 km und über kleinere Straßen zieht sich das schon hin, zumal es häufig Geschwindigkeitsreduzierungen auf 50 km/h gibt und das nicht nur in Ortschaften. Aber, der Weg ist das Ziel. Quasi die gesamte Strecke sind wir durch sehr hügelige und schöne Landschaften gefahren. Abgeerntete Weizenfelder aber auch viele grüne Felder mit Oliven, Zitronen, Pfirsichen und natürlich viele Weinplantagen. Bei Gela hat es aber auch viel Industrie, wesentlich durch die Ölförderung in der Gegend. In Abrigend staute sich der Verkehr immer wieder und der Eindruck, den man dabei von der Stadt bekam, war schon sehr trist. An Hässlichkeit nicht zu überbieten und wir waren froh, irgendwann endlich dort durch zu sein. Bekannt ist der Ort eigentlich durch das Tal der Tempel. Das soll echt toll sein und soll die größte antike Ausgrabungsstätte Europas sein. Aber nicht heute und nicht hier.
Als wir dann auf dem Campingplatz Helias standen wussten wir, wieder alles richtig gemacht zu haben.
Der ist am Meer gelegen und direkt am breiten feinsandigen Strand. Und unser schön schattiger Stellplatz liegt gerade mal 50 vom Wasser entfernt. So wollten wir es haben. Es gab genug freie Plätze und wir konnten uns den Platz auswählen. Der Campingplatz bietet soweit eigentlich alles, zum Einkaufen mussten wir aber 1,5 km zu einem kleinen Supermarkt. Der Ort bietet eigentlich nichts weiter und auch die benachbarten Orte sind Ansammlungen von Ferienhäusern und hier und da mal ein Cafe und ein paar Läden.
Wir wollten aber auch nicht mehr und haben am Strand gelegen, gelesen, auch mal mit dem Rad die Gegend erkundet und ansonsten die Tage genossen. Der Strand ist echt die Wucht. Kilometer lang und fein, wie man ihn selten sieht.
Überraschenderweise war das Meerwasser hier gerade mal 20/ 21°C kalt. Bei Catania und auch auf Elba hatten wir Temperaturen um 24°. Deutlich angenehmer. Und es gab kleine, gemeine Feuerquallen. Da musste man dann mit Taucherbrille oder Schwimmbrille schauen, dass man ihnen nicht in die Quere kommt. Ist gut gegangen.
Am Wochenende kamen die Italiener wieder in Horden. Da füllen sich die Strände beängstigend und man weiß nicht, wo die alle herkommen. Der CP hat sich zwar auch mächtig gefüllt, aber so groß war er nun auch wieder nicht.
Am Sonntagabend war der Spuk wieder vorbei und am Montagmorgen lagen wir fast allein am Strand.

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Samstag, 18. Juli 2020
Sizilien, Catania und Syrakus
Mo. 6. Juli
Unser nächstes Ziel ist ein Campingplatz bei Catania. Vorher aber müssen wir nochmal die Bordapotheke mit Vitamin B auffrischen. Die Mücken setzen uns mächtig zu und Vitamin B gehört nicht zu ihren bevorzugten Körpergerüchen. Dauert aber bestimmt 14 Tage, bis es wirkt und die Dosis muss auch mindestens 300 mg pro Tag betragen. Wenn’s hilft.
Der ausgewählte Campingplatz war leider dicht. Das passiert natürlich immer mal wieder in Corona Zeiten. Einige öffnen dieses Jahr gar nicht. Wir hatten uns schon gewundert, dass dort telefonisch niemand erreichbar war. Aber wir haben dann echt Glück, kurz vor Catania finden wir einen Platz direkt am Wasser. Und wir konnten uns direkt an der Steilküste in der ersten Reihe einen Platz aussuchen.



Supertoll. Eine kleine Treppe führt hinunter zu einer vorgelagerten Felsansammlung und über Badeleitern geht es ins Meer. Die Steilküste ist hier vielleicht 5 m hoch.




Morgens nach dem Aufstehen immer gleich ins Wasser, herrlich.
Leider haben uns die Mücken trotz Vitamin B und Autan diese Nacht nicht zur Ruhe kommen lassen.
Es kamen immer neue ins WoMo und wir mussten am nächsten Tag feststellen, dass die Fliegengitter zwar mückendicht sind, die Faltjalousien aber leider nicht. Waren morgens beide vollkommen zerstochen und echt platt. Haben dann gleich ein Mückennetz über dem Bett aufgebaut, dass wir vor unserer Tour bei Ikea gekauft hatten. Das hat echt Abhilfe gebracht.
Di. 7. Juni
Heute ist Catania angesagt. Wir sind natürlich mit den Rädern in die Stadt gefahren. Hier ist alles flach und man muss keine großen Hügel erklimmen. Und an der Küstenstraße führt
sogar ein Fahrradweg fast bis in die Innenstadt. Haben dort die Räder angeschlossen und sind dann durch die Altstadt gelaufen. Hier gibt es wirklich schöne Ecken, aber, wo Licht ist auch Schatten.



Wir sind aber hier, die High Lights zu sehen. Der Domplatz mit der Kathedrale Sant'Agata und der daneben liegenden Kirche, den Fischmarkt, der Elefantenbrunnen,



das Wahrzeichen der Stadt, die verschiedenen Kirchen und die Via Etnea rauf und runter, die Einkaufsstraße von Catania und den Garten Bellini, eine grüne Oase mitten in der Stadt. Aber auch in den Nebenstraßen sieht man überall interessante Gebäude, viel eben von dem morbiden Charm italienischer Städte.



Leider sind wegen Corona, der Dom und sämtliche Kirchen geschlossen und wir schaffen es auch immer wieder, in der Ruhezeit der Geschäfte rumzulaufen. Aber wegen der ätzenden mückengeplagten Nacht, haben wir heute einen Grund für das späte Erscheinen. Interessiert aber keinen, um 14.00 Uhr ist quasi alles dicht bis 16.00/ 17.00 Uhr. Da ist dann natürlich nicht mehr so viel los. Aber viele Menschen waren auch nicht unterwegs, was uns doch recht gelegen kam. Am Wochenende sieht das sicher anders aus.
Am Hafen waren wir nicht, der sieht auch nicht so einladend aus.
Am nächsten Tag, mein (Manfred‘s) Geburtstag, sind wir mit den Rädern mal in Richtung Aci Trezza gefahren. Das ist ein kleiner ursprünglicher Hafen mit bizarren Felsinselchen davor und etlichen Fischrestaurants. Für mein Geburtstagsessen sind wir aber in Catania, unweit des Yachthafens, in ein Fischrestaurant eingekehrt. Sehr schön, recht edel und wir mussten lernen, dass in dieser Gegend die Meeresfrüchte gern auch in rohem Zustand gegessen werden. Ist nicht jedermanns Sache aber mal
eine neue Erfahrung.
Der 9. Juli ist wieder Reisetag. In Syrakus schauen wir uns den archäologischen Park an, mit dem in den Fels gehauenen Theatro Greco, dass auch heute noch für Konzerte genutzt wird, und etlichen anderen antiken Bauten.




Ganz nett ist auch die Altstadt auf einer Halbinsel, aber nicht unbedingt ein
Muss.
Eine unschöne Erfahrung in Italien ist ja der herumliegende Müll, besonders neben viel befahrenen Straßen. Das ist vollkommen unverständlich, wieso so wenig Interesse an einer sauberen Umwelt besteht. Die Sachen werden einfach aus dem Fenster geworfen und Kunststoff und Baumüll teilweise auch Säckeweise entsorgt.
Weiter Richtung Süden sagten andere Camper uns, soll das noch viel extremer sein. Das war für uns auch ein Grund weiter in den Südwesten der Insel zu fahren, zu den langen Sandstränden.

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