Montag, 17. August 2020
Apulien, weiter nach Lecce und Ostuni
8. Aug. Von Gallipoli sind wir nicht direkt nach Lecce gefahren, sondern haben uns erst noch das Capo Santa Maria di Leuca gegönnt. Das ist ja der letzte Zipfel Italiens, der Richtung Griechenland zeigt. Der Ort zieht sich ganz schön an der felsigen Küste entlang, hat einen großen Sportboothafen und ein lange Fussgängerpromenade. War wie gesagt recht voll und wir wollten uns den Ort nur mal anschauen. Oberhalb des Hafens liegt auf einem Hügel ein großer Leuchtturm, der die Südspitze Italiens und die Grenze zwischem Ionischen Meer und Adria markiert.
Wir sind dann die Küstenstraße Richtung Otranto weitergefahren.
Tolle kurvenreiche Straße oberhalb der Klippen. Bei Otranto sind wir dann nach Lecce abgezweigt.
Lecce ist Provinzhauptstadt des Salento und hat eine tolle Altstadt mit vielen verzierten Barrockpalästen und Kirchen.
Die Straßen der Altstadt sind auch nicht so eng und somit wirkt es großzügiger als in anderen Stadten. Für uns hat Lecce eine der eindrucksvollsten Altstädte.
Übernachtet haben wir auf einem großen Parkplatz mitten in der Stadt. Er ist als WoMo-Stellplatz ausgewiesen, kostet 2 €/ Tag und ist nicht weit von der Altstadt entfernt.
Nachdem wir den nächsten Vormittag nochmal durch die Altstadt geschlendert sind, haben wir mittags unser nächstes Ziel Ostuni eingestellt. Ostuni ist gerade mal 65 km entfernt und nach einer Stunde waren wir schon auf einem kleinen Stellplatz unterhalb der Altstadt von Ostuni.
Wenn man sich der Stadt nähert, erhebt sie sich ganz in weiß aus der Ebene auf einem Hügel.
Die Altstadt ist ganz in weiß gehalten. Die Häuser, Kirchen, Treppen, Mauern, Innenhöfe, alles ist in weiß gehalten und mit Blumen geschmückt. Das sieht schon schick aus. Man wandelt durch enge Gassen und über Treppen geht es auf und ab.
Aber natürlich gibt es auch viele kleine Geschäfte und Restaurants, um die Touristen zu beglücken.
10. Aug. Ein Nachmittag und Abend reicht uns für diese kleine idyllische Altstadt. Unser Weg führt uns weiter nach Alberobello zu den Trulli-Häusern.



Auf zwei Hügeln stehen über 1000 dicht an dicht aufgereihte kleine runde Häuser mit einem kegelförmigen Dach. Diese Wände sind in weiß gehalten, die Dächer sind aus vielen kleinen Steinplatten. In dieser Gegend sieht man diese eigentümlichen Bauten doch recht häufig.
Alberobello ist ein Besuchermagnet und obwohl wir schon früh dort waren, mussten wir um 11.00 Uhr wegen der Besuchermassen die Segel streichen. Es wurde uns einfach zu voll und die Italiener scheinen sich nicht daran zu erinnern, dass es eine unsichtbare Bedrohung immer noch gibt.
Wir haben aber gesehen, was wir sehen wollten und haben in so einem Trulli auch eine Nachbildung der damaligen Lebensweise der Menschen erfahren.

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Donnerstag, 6. August 2020
Küstenwechsel, von der Westküste an die Ostküste nach Apulien
2. Aug. Heute fahren wir an die Ostküste nach Le Castella, sozusagen von der günen zur etwas kargeren Seite des Landes.
Wir wollten eigentlich zu einem anderen Campingplatz aber es stellte sich heraus, dass es ein reiner FKK- Platz ist. Nackt am Strand liegen und Schwimmen gehen ist ok, aber den ganzen Tag nackt auf dem Campingplatz war dann doch nichts für uns. So kamen wir eben nach Le Castella. Haben wir sozusagen nach dem Campingplatz ausgesucht. Es ist nicht weit zum Ort, eine schöne Badebucht ist auch in 2 Minuten zu erreichen und der Platz bietet viel Schatten durch viele große Bäume. Le Castella ist ein Touristenort, hat ein altes Castello, einen kleinen Yachthafen, der aus dem Fels herausgehauen wurde und einen kleinen Ortskern mit vielen Restaurants und kleinen Geschäften. Ist nicht der Brüller hier aber für 2 Nächte sehr schön.


4. Aug. Auf der Weiterfahrt Richtung Norden haben wir einen Abstecher zum Naturreservat Canyon Valli Cupe gemacht.
Der Canyen ist durch einen Fluss entstanden, der sich über viele Tausend Jahre tief in die Landschaft eingefressen hat. Von dem etwas abgelegenen Parkplatz mussten wir einen gut ausgebauten und gekennzeichneten Weg, meist Treppe, ca. 150 Meter zm Flussbett runtersteigen. Derzeit fließt dort nur ein kleines Rinnsal und wir konnten so dem mäandernden Flussbett mehrere Hundert Meter folgen. Es ist beeindruckend, wie sich der Fluss hier eingefressen hat und beidseitig steile, hochaufragende Wände hinterlassen hat.
Heute soll's noch regnen und so haben wir uns hier nicht länger aufgehalten, als notwendig. Den anschwellenden Fluss muss man ja nicht hier unten erleben.
Der Rückweg zum Parkplatz war wie erwartet recht schweißtreibend. Trotz des vielen Schattens den man durch den Wald hat, sind die Temperaturen um die 30°C.
Das ist nicht unbedingt die optimale Temperatur zum Wandern aber wenn man etwas sehen möchte, muss man da durch.
Den nächsten Campingplatz haben wir nach dem Zeitfenster ausgesucht, dass wir uns immer setzen.
Wir versuchen immer bis 16.30 Uhr auf den Plätzen zu sein um einen guten Stellplatz zu bekommen, selbst wenn man reserviert hat. Unsere Erfahrung ist, dass es gerade bei kleineren Plätzen ab 17.00 Uhr eng wird und man gerade noch irgendwo reingeschoben wird.
Bei unserem nächsten Stellplatz, Agri Tourismo Il Faro bei Capo Trionto, bei war es leider auch wieder so. Wir sind nur ein paar Minuten später dran gewesen und vor uns hatten zwei WoMo's die letzten regulären Plätze erhascht. Man hat uns dann noch einen Platz bereitet und extra Büsche gestutzt damit wir uns zwischen zwei italienischen Campern stellen konnten.
Die mussten "Ihren" Platz jetzt mit uns teilen. Die waren eindeutig nicht begeistert davon, waren aber trotzdem ganz nett zu uns. Wir wurden ja dorthin beordert und sie glaubten, naja, für eine Nacht geht's wohl. Wir blieben zwei.
Der Platz war ganz einfach, aber schön am Meer gelegen und irgendwie ganz heimelig. Der Besitzer sprach deutsch und Biene hatte bei Ihm gleich ein Stein im Brett. Sie bekam Obst geschenkt und immer auch mehr als sie gekauft hat.
Wir haben aber auch ganz gut umgesetzt bei ihm.
So haben wir einen 5 Liter Kanister sehr leckeres Olivenöl aus eigener Produktion bei ihm gekauft und haben einen netten Grillabend mit Schwertfisch und Steak bei ihm gehabt.
6. Aug. Heute geht's dann doch weiter nach Gallipoli.
Das war eine Empfehlung der ital. Nachbarn.
Auch wenn wir an vielen schönen Stränden vorbeigekommen sind, so haben wir keinen Abstecher gemacht und sind recht zielorientiert durchgefahren. Auch die Stadt Taranto, die eine ganz schöne Altstadt haben soll, hat uns nicht aufgehalten. Um die Stadt ziehen sich riesige Industrieanlagen, die irgendwie abtörnend auf uns wirkten. Man muss ja nicht jede Altstadt sehen.
Wir waren diesmal in unserem Zeitfenster, hätten aber auch später noch einen Platz bekommen.
Zur unserer Überraschung gab es nicht weit vom Platz einen großen Famila- Markt. Famila haben wir in Italien noch gar nicht gesehen. Liedl findet man schon sehr häufig und ist bei den Italiener auch sehr beliebt. Das ist schon witzig, denn Lidl führt hier etliche Produkte, die es auch Zuhause in Deutschland gibt.
Wir waren heute, am 7. Aug. mit dem Rad in Gallipoli. Die Altstadt und ein Castell liegen auf einer Insel.
Dort haben wir am Hafen die Räder angeschlossen und haben uns die Altstadt zu Fuß angesehen.
Es gibt einen Stadtstrand in der Altstadt und einen kleinen Bereich, der wirklich ganz schön ist, mit vielen Geschäften und Lokalen. Es gibt auch ein paar ganz interessante Museen zur Olivenölgewinnung Anfang des letzten Jahrhunderts. Diese Ölmühlen sind alle unter der Stadt in Kellern und Höhlen, die in den Tuffstein gegraben wurden.
Das war schon interessant, Esel haben die großen Mühlsteine bewegt und die Arbeiter mussten 2 Stunden arbeiten und hatten dann 2 Stunden Pause, das aber 24 Stunden lang.
Waren am Nachmittag als Ausgleich mit dem Rad an den Strand Rivabella gefahren. Gar nicht weit vom Campingplatz entfernt. Ein toller feinsandige Strand, tolles Wasser aber auch sehr voll. Ist halt Hauptsaison. Mit dieser Menge an Menschen haben wir langsam Probleme. Wir möchten natürlich an die schönen Orte, aber die Italiener sind zunehmend unkritisch mit Abstand halten und dem Einhalten der Regeln zur Einschränkung der Pandemie. Da muss man dann schon selbst aufpassen und letztendlich diese Orte meiden, wenn es nicht anders geht.

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Dienstag, 4. August 2020
Bye, bye Sizilien, nächstes Ziel Tropea
29. Juli Heute heißt es Abschied nehmen von Sizilien.
Das ist schon eine tolle Insel, wobei die Nordküste für uns die Interessantere und Schönere ist. Jetzt, in der Hauptsaison, ist es schon sehr voll hier. Die Italiener machens halt wie viele andere Europäer während der Corona- Krise, Urlaub im eigenen Land. Ausländer sind nur wenige unterwegs, Deutsche so gut wie keine. Das dürfte in normalen Zeiten ganz anders sein.
Und man muss sagen, Juli und August sind nicht nur wegen der Menge an Menschen, sondern auch wegen der hohen Temperaturen nicht zu empfehlen. Es ist schon eine extreme Belastung und nicht verwunderlich, dass die Aktivitätenkurve flacher wird. Radtouren und Wanderungen überlegt man sich zweimal und auch sportliche Aktivitäten finden eingeschränkt statt. Stadtbesichtigungen können leicht mal recht anstrengend werden. Zumindest bei uns hat sich das auf die Intensität ausgewirkt, man muss dann halt nicht jedes interessante Bauwerk sehen und ersteigen.
Dazu kommt, dass die Vegetation durch die lange Trockenheit im Sommer sehr leidet und es überall sehr verbrannt bzw. verdorrt aussieht. Blumen werden bis auf den häufig üppig blühenden Oleander, gelegentlich auch Hibiskus und wenige andere, zur Seltenheit. Muss man halt wissen.
Das gilt natürlich nicht nur für Sizilien sondern für den ganzen Süden Italiens.
Wir sind dann also heute für 57 Euro zurück von Messina aufs Festland nach Vila San Giovanni gefahren und haben ohne Vorbuchen gleich die nächste Fähre bekommen.



Unser Ziel ist Tropea und da wir nicht zu spät ankommen wollten haben wir einen Großteil der Strecke die Autobahn genommen.



Dadurch sind wir schon zeitig am bereits am Vortag reservierten Campingplatz angekommen und hatten Zeit, um in Ruhe das WoMo herzurichten sowie eine erste Runde in die Stadt und das Umfeld zu machen.
Tropea erinnert ein bisschen an Bonifatius auf Korsika. Einige Häuser der Altstadt stehen auf der Abbruchkante der Felsen, wobei die Felsen nicht im Meer stehen, sondern aus dem davorliegenden Landstreifen emporwachsen.



Auf diesem Vorland sind die feinsandigen Strände, Restaurants, mehrere Campingplätze -,auch unser,- Parkplätze, der Hafen und auf einem großen Felsen eine antike Kirche.



Von unten führte eine Treppe in die antike Stadt, ins Oberland sozusagen. Wenn man dort oben angekommen war, hatten die ersten Schweißflecken schon wieder das T-Shirt erobert. Anstrengend. Oben, konnte man von einer großen Aussichtsterasse den phantastischen Blick auf das Vorland und die Strände genießen.
In der Altstadt ging's sehr touristisch zu und auch die Preise pasten entsprechend. Viele Restaurants und Geschäfte waren teilweise sehr geschmackvoll in die alten Häuser integriert oder in den schmalen Gassen aufgebaut.
Das war schon ganz nett, hier ein bisschen in den Geschäften zu stöbern und in dem einen oder anderen Restaurant eine Pause einzulegen.



Für Biene sprang dabei ein Kleid und ein kurzer Hosenanzug, für mich eine Shorts dabei raus. War gerade Ausverkauf und so passten die Preise einigermaßen. Und, man muss ja mal was investieren. Wie heißt es doch, die Konkurrenz schläft nicht.
Die Strände und das Meer haben uns auch gut gefallen. Im Wasser waren wir täglich. In der Nähe der Campingplätze und der Altstadt waren die Strände natürlich ziemlich voll und wir sind dann mit dem Rad ein Stückchen die Küste runtergefahren. Da war es deutlich leerer und der Strand sogar viel breiter und schöner.
Auf dem Campingplatz kamen täglich fliegende Händler und boten Brot, Früchte und auch Fisch an. Gerade der Fischhändler mit seinem knatternden Piaggio- Dreirad war schon ein Original. Mit lauter, durchdringender Stimme bot er seinen Fisch an. Der Schwertfisch sah wirklich gut aus und er hat uns dann schnell überzeugt, den doch mal zu probieren. Das hat wirklich lecker geschmeckt. Der Durchfall, den ich in der Nacht bekam, hat sicher andere Gründe gehabt, oder?
Meistens haben wir uns selbst etwas zubereitet. Das ist eifach sehr gemütlich und man kann so lange sitzen bleiben, wie man möchte. Und das Bett ist nach dem einen oder anderen Absacker dann auch nicht so weit.
Wir beiben bis Samstag, den 1. August und setzen uns neue Ziele. Den weiteren Weg wollen wir auf der anderen Seite Italiens hochfahren. Ein für uns vollkommen unbeschriebenes Blatt.

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