Dienstag, 21. Juli 2020
Sizilien, auf in den Westen
10. Juli Wir haben mal wieder Lust auf Sandstrände und ein bisschen Strandleben und haben uns einen Campingplatz in Triscina, bei Campobello di Mazara, ausgeguckt. Unser Weg führt zurück Richtung Catania, aber dann bei Lentini geht's einmal quer durch die Insel. Über Caltagirone, Geli, Agrigent, Sciacca eben nach Triscina. Den gesamten Süden Siziliens haben wir ausgelassen. Hier gibt es mit Noto, Modica und Ragusa durchaus sehenswerte Barockstädte, aber wir wollten nicht sämtliche Städte und Bauten abklappern, um mal dagewesen zu sein.
Auf unserer Fahrt durch's Inselinnere mussten wir bei Caltagirone aufgrund einer Straßensperrung eine doch abenteuerliche Umleitung fahren. Unser Navi, dem wir hinsichtlich der Streckenführung, schon länger nicht mehr ganz vertrauen, hat uns dann auch noch auf eine recht kleine Straße geführt, die nach mehreren Kilometern auch für die Durchfahrt gesperrt war. Man konnte an der Sperre so gerade vorbeifahren und kam nach ein paar Hundert Metern dann zu einer Stelle, an der die Straße fast vollständig von einem Wasserlauf unterspült und weggeschwemt war. Was tun, Wenden ging nicht und zurück im Rückwärtsgang und dann die ganze Strecke wollten wir auch nicht. Also irgendwie versuchen, da durchzukommen. Sabine ging vor und hat mich dann sehr genau Einweisen müssen. Mit zwei Reifen auf der Reststraße, wo der Teerbelag teilweise unterhölt war und zwei Reifen am Abhang, und zwar so, dass das WoMo nicht zu sehr in Schieflage kommen durfte. Das war schon eine kitzelige Situaton, aber an den vorhandenen Reifenspuren konnte man sehen, dass wir nicht die ersten waren, die sich dort vorbeigetraut haben und irgendwie hat's hingehauen. Wir sind nach ein paar weiteren Kilometern endlich wieder auf eine vernünftige Straße gekommen. Die Gesamtstrecke betrug ca. 350 km und über kleinere Straßen zieht sich das schon hin, zumal es häufig Geschwindigkeitsreduzierungen auf 50 km/h gibt und das nicht nur in Ortschaften. Aber, der Weg ist das Ziel. Quasi die gesamte Strecke sind wir durch sehr hügelige und schöne Landschaften gefahren. Abgeerntete Weizenfelder aber auch viele grüne Felder mit Oliven, Zitronen, Pfirsichen und natürlich viele Weinplantagen. Bei Gela hat es aber auch viel Industrie, wesentlich durch die Ölförderung in der Gegend. In Abrigend staute sich der Verkehr immer wieder und der Eindruck, den man dabei von der Stadt bekam, war schon sehr trist. An Hässlichkeit nicht zu überbieten und wir waren froh, irgendwann endlich dort durch zu sein. Bekannt ist der Ort eigentlich durch das Tal der Tempel. Das soll echt toll sein und soll die größte antike Ausgrabungsstätte Europas sein. Aber nicht heute und nicht hier.
Als wir dann auf dem Campingplatz Helias standen wussten wir, wieder alles richtig gemacht zu haben.
Der ist am Meer gelegen und direkt am breiten feinsandigen Strand. Und unser schön schattiger Stellplatz liegt gerade mal 50 vom Wasser entfernt. So wollten wir es haben. Es gab genug freie Plätze und wir konnten uns den Platz auswählen. Der Campingplatz bietet soweit eigentlich alles, zum Einkaufen mussten wir aber 1,5 km zu einem kleinen Supermarkt. Der Ort bietet eigentlich nichts weiter und auch die benachbarten Orte sind Ansammlungen von Ferienhäusern und hier und da mal ein Cafe und ein paar Läden.
Wir wollten aber auch nicht mehr und haben am Strand gelegen, gelesen, auch mal mit dem Rad die Gegend erkundet und ansonsten die Tage genossen. Der Strand ist echt die Wucht. Kilometer lang und fein, wie man ihn selten sieht.
Überraschenderweise war das Meerwasser hier gerade mal 20/ 21°C kalt. Bei Catania und auch auf Elba hatten wir Temperaturen um 24°. Deutlich angenehmer. Und es gab kleine, gemeine Feuerquallen. Da musste man dann mit Taucherbrille oder Schwimmbrille schauen, dass man ihnen nicht in die Quere kommt. Ist gut gegangen.
Am Wochenende kamen die Italiener wieder in Horden. Da füllen sich die Strände beängstigend und man weiß nicht, wo die alle herkommen. Der CP hat sich zwar auch mächtig gefüllt, aber so groß war er nun auch wieder nicht.
Am Sonntagabend war der Spuk wieder vorbei und am Montagmorgen lagen wir fast allein am Strand.

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Samstag, 18. Juli 2020
Sizilien, Catania und Syrakus
Mo. 6. Juli
Unser nächstes Ziel ist ein Campingplatz bei Catania. Vorher aber müssen wir nochmal die Bordapotheke mit Vitamin B auffrischen. Die Mücken setzen uns mächtig zu und Vitamin B gehört nicht zu ihren bevorzugten Körpergerüchen. Dauert aber bestimmt 14 Tage, bis es wirkt und die Dosis muss auch mindestens 300 mg pro Tag betragen. Wenn’s hilft.
Der ausgewählte Campingplatz war leider dicht. Das passiert natürlich immer mal wieder in Corona Zeiten. Einige öffnen dieses Jahr gar nicht. Wir hatten uns schon gewundert, dass dort telefonisch niemand erreichbar war. Aber wir haben dann echt Glück, kurz vor Catania finden wir einen Platz direkt am Wasser. Und wir konnten uns direkt an der Steilküste in der ersten Reihe einen Platz aussuchen.



Supertoll. Eine kleine Treppe führt hinunter zu einer vorgelagerten Felsansammlung und über Badeleitern geht es ins Meer. Die Steilküste ist hier vielleicht 5 m hoch.




Morgens nach dem Aufstehen immer gleich ins Wasser, herrlich.
Leider haben uns die Mücken trotz Vitamin B und Autan diese Nacht nicht zur Ruhe kommen lassen.
Es kamen immer neue ins WoMo und wir mussten am nächsten Tag feststellen, dass die Fliegengitter zwar mückendicht sind, die Faltjalousien aber leider nicht. Waren morgens beide vollkommen zerstochen und echt platt. Haben dann gleich ein Mückennetz über dem Bett aufgebaut, dass wir vor unserer Tour bei Ikea gekauft hatten. Das hat echt Abhilfe gebracht.
Di. 7. Juni
Heute ist Catania angesagt. Wir sind natürlich mit den Rädern in die Stadt gefahren. Hier ist alles flach und man muss keine großen Hügel erklimmen. Und an der Küstenstraße führt
sogar ein Fahrradweg fast bis in die Innenstadt. Haben dort die Räder angeschlossen und sind dann durch die Altstadt gelaufen. Hier gibt es wirklich schöne Ecken, aber, wo Licht ist auch Schatten.



Wir sind aber hier, die High Lights zu sehen. Der Domplatz mit der Kathedrale Sant'Agata und der daneben liegenden Kirche, den Fischmarkt, der Elefantenbrunnen,



das Wahrzeichen der Stadt, die verschiedenen Kirchen und die Via Etnea rauf und runter, die Einkaufsstraße von Catania und den Garten Bellini, eine grüne Oase mitten in der Stadt. Aber auch in den Nebenstraßen sieht man überall interessante Gebäude, viel eben von dem morbiden Charm italienischer Städte.



Leider sind wegen Corona, der Dom und sämtliche Kirchen geschlossen und wir schaffen es auch immer wieder, in der Ruhezeit der Geschäfte rumzulaufen. Aber wegen der ätzenden mückengeplagten Nacht, haben wir heute einen Grund für das späte Erscheinen. Interessiert aber keinen, um 14.00 Uhr ist quasi alles dicht bis 16.00/ 17.00 Uhr. Da ist dann natürlich nicht mehr so viel los. Aber viele Menschen waren auch nicht unterwegs, was uns doch recht gelegen kam. Am Wochenende sieht das sicher anders aus.
Am Hafen waren wir nicht, der sieht auch nicht so einladend aus.
Am nächsten Tag, mein (Manfred‘s) Geburtstag, sind wir mit den Rädern mal in Richtung Aci Trezza gefahren. Das ist ein kleiner ursprünglicher Hafen mit bizarren Felsinselchen davor und etlichen Fischrestaurants. Für mein Geburtstagsessen sind wir aber in Catania, unweit des Yachthafens, in ein Fischrestaurant eingekehrt. Sehr schön, recht edel und wir mussten lernen, dass in dieser Gegend die Meeresfrüchte gern auch in rohem Zustand gegessen werden. Ist nicht jedermanns Sache aber mal
eine neue Erfahrung.
Der 9. Juli ist wieder Reisetag. In Syrakus schauen wir uns den archäologischen Park an, mit dem in den Fels gehauenen Theatro Greco, dass auch heute noch für Konzerte genutzt wird, und etlichen anderen antiken Bauten.




Ganz nett ist auch die Altstadt auf einer Halbinsel, aber nicht unbedingt ein
Muss.
Eine unschöne Erfahrung in Italien ist ja der herumliegende Müll, besonders neben viel befahrenen Straßen. Das ist vollkommen unverständlich, wieso so wenig Interesse an einer sauberen Umwelt besteht. Die Sachen werden einfach aus dem Fenster geworfen und Kunststoff und Baumüll teilweise auch Säckeweise entsorgt.
Weiter Richtung Süden sagten andere Camper uns, soll das noch viel extremer sein. Das war für uns auch ein Grund weiter in den Südwesten der Insel zu fahren, zu den langen Sandstränden.

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Sonntag, 5. Juli 2020
Sizilien, Ankunft und Taormina
04.Juli Wir sind heute mit der Fähre von Villa San Giovanni nach Messina übergesetzt. Dauert gerade mal 30 Minuten. Hatten das Ticket vorsichtshalber im Internet gebucht, mussten das Ticket am Fährhafen aber leider noch mal ausdrucken lassen, wie etliche andere Leute auch. Also Schlange stehen und wieder am Fähranleger einreihen.


Das hat uns eine Fähre gekostet aber egal, die Fähren fahren alle 40 Minuten und wir sind trotzdem schon mit der 13.00 Uhr Fähre mitgekommen. Auf Sizilien sind wir gleich Richtung Taormina gefahren.


In Giardini Naxos, kurz hinter Taormina, haben wir dann einen Campingplatz gefunden, der noch ein paar Plätze frei hatte.
Einfach aber o.k. für uns. Wetter.de hat schon seit ein paar Tagen Gewitter angekündigt. Nachdem wir uns eingerichtet und uns im Ort ein bisschen umgesehen haben, war es dann auch soweit und nach vielen Wochen Trockenheit, hat es mal wieder so richtig geschüttet. Auch mal ganz schön, so wird der ganze Staub mal gebunden und es riecht nach so einem Regen so schön frisch.
Auch der Folgetag fängt mit Sturm und Regen an. Mittags ist dann plötzlich alles vorbei und das Tolle ist natürlich auch, dass die Temperaturen trotz des schlechten Wetters nicht unter 26° gefallen sind.
Giardini Naxos ligt in einer schönen Bucht mit Sandstrand. Leider ist es auch hier wie ganz häufig in Italien, dass die Strände zu irgendwelchen Restaurants gehören und man nur darüber die Strände betreten kann. Dort werden dann auch viel gutes Geld Sonnenschirm und Liegen vermietet. Freie Strände sind meist sehr klein und rar oder eben nicht in den angesagten Bereichen. Der Ort zieht sich die ganze Bucht entlang. Von unten kann man schön die Berge und das auf 200 m Höhe liegende Taormina sehen.
Wir lassen es uns nicht nehmen, mit den Fahrrädern nach Taormina hoch zu fahren. Ist recht anstrengend aber auch klasse zu sehen, wie man sich mit jeder Pedalumdrehung höher schraubt. Und immer der tolle Blick die Küste entlang. Irgendwann ist man oben, durchgeschwitzt aber glücklich, es gepackt zu haben.
Um uns besser bewegen zu können, haben wir gleich die Räder angeschlossen und haben uns zu Fuß aufgemacht, den Ort zu erkunden. Sind dann erst einmal zum antiken Theater aus dem 3. Jh. v. Chr. hochgestiegen, dass oberhalb von Taormina liegt. Es ist noch ganz gut erhalten und wird auch noch für Opernaufführungen und Konzerte genutzt. Der Blick von dort über den Ort, die Küste entlang und im Hintergrund auf den Ätna ist schon toll, wenn der Ätna dann mal nicht wolkenverhangen ist.
Taormina ist schön mit den tollen Gässchen und mit den vielen Geschäften und Restaurants. Aber doch auch sehr touristisch und voll von Menschen.
War mal schön zu sehen aber es wurde uns einfach zu voll und zu eng und darum ging's auch bald wieder zurück. Zuvor haben wir uns bei Roberto noch mit dem berühmten sizilianischen Süßgebäck eingedeckt. Sehr lecker und sehr teuer. Egal, dass musste jetzt mal sein.
Die Wochenenden sind hier im Süden in der Hauptsaison sehr voll, laut und unruhig. Selbst kleine Kinder Spielen und Krakehlen bis Mitternacht in einer Lautstärke, wie wir sie nicht kennen. Am Sonntagabend wird es dann deutlich ruhiger und man sieht es auch auf den Campingplätzen, spät abends reisen viele WoMo's plötzlich ab, teilweise erst um nach 23.00 Uhr. Das nenn ich mal ausnutzen des Wochenendes. In der Woche ist auf den Campingplätzen dann tote Hose. Schon verrückt.

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Über Paola Richtung Süden
01. Juli Nächste Zwischenstation auf dem Weg nach Sizilien ist ein Campingplatz bei Paola. Ist eigentlich eine schöne Gegend mit vielen Sandstränden und dahinter aufsteigenden Bergen. Besondere Sehenswürdigkeiten gibt es aber nicht. Muss auch nicht immer sein. Wir wollten nahe am Wasser sein, ein bisschen in der Sonne liegen und schwimmen gehen. Der Campingplatz Area di Sosta Camper Villagio Bahja, liegt dafür recht optimal. Er ist einer Ferienanlage angegliedert und liegt nicht weit vom Strand entfernt. Zwar trennt ein Bahndamm das Feriengelände vom Wasser, die Bahngleise gehören quasi zur Hauptstrecke Richtung Süden, aber sie sind überraschend leise und wir haben die Züge nachts gar nicht wahrgenommen. Das lag nicht am komatösen Weinkonsum. Hut ab vor den ital. Schnellzügen.
Durch kleine Tunnel gelangte man auf die Seeseite mit vielen kleinen Stränden. Echt schön.
Der Campingplatz selbst war recht einfach, Duschen, Abwaschen und Körperhygiene fanden im Freien statt. War bei Temperaturen über 30 ° aber i.O. Dafür lagen die Stellplätze alle unter schattenspendenden Platanen. Bei dieser intensiven Sonnenbestrahlung ein Geschenk.
Schwimmen waren wir täglich mehrmals. Nur am Strand zu liegen ist für uns dann aber doch zu eintönig und so kamen die Fahrräder schnell zum Einsatz. Einkaufen in Paola und ein bisschen die Promenade entlangradeln oder in die andere Richtung zu ausgedehnten Sandstränden.
Mit dem Rad hat man doch einen anderen Radius und kann sich ein besseres Bild von der Umgebung machen.
Auf der Anlage findet leider jeden Abend irgendein Animationsprogramm statt. Das ist nicht gerade leise und geht bis Mitternacht. Nach drei Nächten reicht es uns. Heute sind auch etliche WoMo's mit vielen Blagen angekommen. Alles Italiener und die sind bekanntlich auch nicht ganz so zurückhaltend. Also morgen weiter Richtung Süden.
Haben dann vorsichtshalber noch die Fähre nach Sizilien für 14.00 Uhr gebucht.

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