Freitag, 13. März 2020
Corona holt uns ein
13. März
Am Vormittag mussten wir uns unbedingt bewegen. Laufschuhe raus und los Richtung Malaga. Immer die Strandpromenade entlang. Das machen echt viele hier. Und das Tolle sind die kleinen Freiluft- Fitnessparks. Alle paarhundert Meter könnte man was machen. Ein paar Geräte haben wir schon ausprobiert, aber die Luft musste ja auch noch zum Auto zurückreichen. Hat geklappt, der Muskelkater stellt sich eh erst am nächsten Tag ein. Das war zumindest meine erste Fitnesseinheit in diesem Urlaub, vom Wandern und Radfahren mal abgesehen. Biene war da schon fleißiger.




Dann ging es in die Richtung Caminito del Rey. Wir haben einen ganz tollen Campingplatz vorgebucht. Der liegt richtig idyllisch und ganz ruhig in einem Naturschutzgebiet an einem Stausee.





Tja, und dann holt uns das Virus doch schlagartig ein. In Malaga war das Leben noch ganz normal, die Cafe's an der Promenade waren gut besucht und die Leute vollkommen entspannt.
Von einem holländischen Nachbarn hören wir, dass die Fähren und die Schiffe nach Marokko nicht mehr gehen.
Auch Portugal lässt angeblich keine Urlauber mehr rein.
Und auch die Situation in Spanien spitzt sich zu.
Wir beschließen abzuwarten und zu schauen, wie sich das Ganze entwickelt. Den Platz haben wir eh bis Sonntag gebucht.
14. März
Wir hören dramatische Entwicklungen aus Deutschland, alles wird geschlossen, die Leute drehen durch und Hamstern, wo sie können. Verrückt, denken wir.
Heute ist ja Samstag und wir müssen noch ein paar Sachen für's Wochenende Einkaufen. Von einem Nachbarn hören wir, dass der Supermarkt in dem kleinen 5 Kilometer entfernten Ort leergekauft wurde. Jetzt also auch hier. Wir entschließen uns also nicht das Fahrrad zu nehmen, sondern lieber gleich das WoMo, man weiß ja nie. Und tatsächlich mussten wir 40 Kilometer zu einem Ort fahren, wo es Gott sei Dank Aldi und LIDL gibt.
Wir konnten es nicht fassen, Aldi war fast vollkommen leergeräumt.



So etwas haben wir noch nicht gesehen. Obst, Gemüse, Toipapier, Tiefkühlsachen, alles weg. Wasser haben wir die letzten zwei 6 Liter Flaschen ergattern können. Also schnell zu LIDL. Da sah es deutlich besser aus, sodass wir unsere Sachen schon noch zusammenbekamen. Aber auch hier war Toipapier und Wasser in Windeseile vergriffen.
Zurück am Campingplatz wurde uns dann mitgeteilt, dass wir morgen früh den Platz verlassen müssen. Alle Campingplätze müssen sofort schließen.
Von dem Campingplatz in Torrox, auf dem wir schon waren, erfahren wir, dass sie weiterhin offen sind.
Das scheint jetzt unsere vorletzte Alternative zu sein. Die letzte ist dann die Heimreise, falls man uns überhaupt nach Frankreich und Deutschland reinläst.
Als Abschluss hier haben wir doch noch eine kleine Wanderung auf den Caminito gemacht. Tolle Landschaft, spektakuläre Schlucht, schöner Abschluss.


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